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Barocko Veneziano
5. Mai 2006 18.00 Uhr im Kulturzentrum "Alte Turnhalle"

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Frühling im Mai  2006. Das Wetter ist wunderschön. Viel zu schön! Wer geht da schon um 18.00 Uhr in ein Konzert? Und dann auch noch in  Lauenburg?

80 Musikbegeisterte haben es getan!! Sie kamen aus Lauenburg und aus vielen Orten aus der Umgebung, ganz besonders viele aus Hamburg.

Und sie wurden nicht enttäuscht. 

Der Chor, das Orchester und die Solisten des Musik-Kreises boten ein vielfältiges, abwechslungsreiches und anregendes Programm. 

Werke von B und V standen auf dem Programm:

B= Bach, V= Vivaldi oder 

B= Barocko und V= Veneziano. 

Der Chor bot z. T. gemeinsam mit dem Orchester perfekte Gesangsstücke.  Wer erwartet hatte, dass die Unruhen der letzten Zeit  - insbesondere  im Chor - einen Einfluss auf die Qualität der Darbietungen haben würde, der fühlte sich angenehm überrascht: Die Qualität des Chores hat sich seitdem erheblich  gesteigert.

Mit Leichtigkeit und Präzision erklangen Menuett und Bourrè im Swingstil. Sogar das Publikum swingte singend mit.  "Daba, daba, daba"...ein großer Chor - Publikum und Musik-Kreis mit Bachs Bourrè aus der Lautensuite.

Chorischer Höhepunkt: das 5-stimmige "Psalite Deo" - präzise Einsätze und Linienführung und  ein grandioser Schlussklang: "in saecula!!!!".

Der Frühling sollte musikalisch gefeiert werden: Dafür sorgte Vivaldi: Es begann mit "Il Cardelino"  - meisterhaft interpretiert von Elke Hinz. Man sah den kleinen "Stieglitz"  förmlich  vor sich hintirilieren....
Ergreifend der zweite langsame Satz. Das Publikum war wie gebannt. 

Die zweite Einlage von Dagmar Müller auf der Oboe stand dem in nichts nach. Atemberaubende Passagen, in rasantem Tempo perfekt dargeboten. Im langsamen Satz stand die Zeit still. 

Eine Oboe ist doch ein faszinierendes Instrument!

Dann wurde es rockig! "Rockin Vivaldi" in Form des 3. Satzes aus dem a-moll-Violin-Konzert von Vivaldi. Meike Lindemann rockte auf der E-Geige und trieb die mitspielenden Musiker -Schlagzeug, Klavier und Kontrabass -  in waghalsigem Tempo vor sich her.

Nach drei Einzelsoli nun ein Quartett: 2 Sätze aus dem Quartett für Fagott (Winfried Matern), Altblockflöte (Elke Hinz), Violine (Bernhard Hentschel) und Oboe (Dagmar Müller). Eine ungewöhnliche Kombination in perfektem Zusammenspiel. 

Doch dann wurde es so richtig Frühling: 

Der Frühling aus den 4-Jahreszeiten von Vivaldi. Unglaublich authentisch, sicher in den furiosen Soli,  dargeboten von Bernhard Hentschel auf der Violine, einfühlsam vom Orchester begleitet. Man sah förmlich die italienische Hügellandschaft vor sich. Die Vögel zwitscherten, die Wolken verdunkelten sich, Ein heftiges Gewitter zog vorüber und es war Frühling! Dann  - im langsamen Satz  - der Hirte (Bernhard Hentschel, Violine), seine zwei Schafe (Meike Lindemann und Christine Thum, Violine) und der müde,  alte,  bellende Hund (Hanno Arland, Viola). Ein eindruckvolles Bild! Im dritten und letzten Satz noch einmal die Rückkehr des Frühlings mit "tanzenden Nymphen" und Schalmeien.....

Die 90 Konzertminuten vergingen wie im Fluge. Es ist erstaunlich, wie viel man in so kurzer Zeit erleben kann! Das Publikum dankte mit lang anhaltendem Applaus. Das Konzert endete  - wie könnte es anders sein -  mit der Zugabe, die sich alle gönnten  - Musiker und Zuhörer - und mit dessen Melodie sich alle  fröhlich auf den Heimweg machten: Daba, daba, daba, daba...