Lauenburg (Stefan
Homan).
Johann Sebastian Bach als Jazzer? Georg-Friedrich Händel mit dem Sound des Dixieland im Blut? So ungewöhnlich die Idee klang, "Barock à la Swing" zu spielen, so schnell war klar: Die Ikonen der Klassik und ihre
tausendfach gespielten, ihre beliebtesten Melodien gingen mit 250 Jahre jüngeren Stilrichtungen so leicht zusammen, als wären sie so wirklich entstanden.
Das Ensemble des Lauenburger Musikkreises setzte die Idee, die schon im vergangenen Jahr unter dem Motto
"Swingin' Bach" ein Meisterstück wurde, nochmals konsequent um und erntete das Erstaunen der 100 |
Zuhörer in der "Alten Turnhalle". Ob eine Bouree aus Handels Feuerwerksmusik oder
"Jesu bleibet meine Freude" - mit dem nötigen Respekt vor der genialen
(Original-) Komposition auf der einen und einer gehörigen Portion Experimentierfreude auf der anderen Seite präsentierten die Musiker Klänge, die es so noch nicht gab.
Dabei bewies der Musikkreis unter Leitung von Manfred Schulz ein Format, ohne das .eine Konzert-Idee wie "Barock à la Swing" garantiert ein
künstlerischer Flop geworden wäre. Teile aus der
"Feuerwerksmusik" spielte der Musikkreis zunächst, wie sie jeder
kennt. |
Erst nach einer Zäsur löste sich
der Bass von der Partitur, kam das Schlagzeug dazu, fing Manfred Schulz am Piano an zu
jazzen, während die Streicher den Original-Klang durchhielten -eine Mischung, bei der kaum
jemand ruhig sitzen blieb. Schulz machte zudem eine Melodie mit dem
Nonsensetext "Dabada" zum Lauenburger Gassenhauer, die das Publikum mitsang, und die er stetig in das
Programm einbaute. So wurden die Konzertgäste Teil des Ensembles aus Gesangsquartett, Jazzquartett und
Saxophonie, ließen sich willig und mit Begeisterung dirigieren. |